DEUBAUKOM 2016

Schneller Wohnen

Alternative Konzepte zur Schaffung von Wohnraum


 

Die Frage, wie Architekten, Planer und Ingenieure auf den stetig wachsenden Bedarf an Wohnraum schnell, flexibel und ressourcenbewusst reagieren können, steht nicht erst im Raum seit die Zuwanderung die aktuelle Dimension erreicht hat. Sie hat dadurch aber weiter an Brisanz gewonnen.


Der moderne Holzbau bietet eine Vielzahl von Lösungen, um schnell und effizient neuen Wohnraum für die Unterbringung von Flüchtlingen zu schaffen. Es entstehen bundesweit Internetplattformen zur Koordination der nötigen Aktivitäten mit Beratungsangeboten und Informationen, wie zum Beispiel auch das Portal von Wald und Holz NRW. Die Angebote der Plattform, wie zum Beispiel die Fachberatung Holzbau sowie Konzepte der Holzbaubranche zur Unterbringung von Flüchtlingen, werden auf der DEUBAUKOM im Rahmen des Kompetenzzentrums Dach und Holz vorgestellt und können durch Sie genutzt werden. 

Diese Aktivitäten sind richtig und wichtig. Langfristig aber geht es auch um mehr. Es geht um Willkommenskultur und Wahrung von Chancen auf Integration für die Neuankömmlinge. Ideen und Konzepte sind durchaus vorhanden.


Eines dieser Konzepte kommt von Marc Drewes (gemeinsam mit Jeong-Hoon Kim auch Finalist des DEUBAUKOM-Preises 2016). Er erhielt für seinen Entwurf eines Wohnheims für Studenten und Flüchtlinge beim internationalen Wettbewerb „Treehousing“, ausgelobt durch die Food and Agriculture Organization of the United Nations, in diesem Jahr eine lobende Erwähnung.


Drewes setzt beim Thema Wohnen der Zukunft auf das große Potential, das der vorfabrizierte Holzbau, ausgeführt in einfacher, leimfreier Massivbauweise, birgt. Diese Herangehensweise punktet durch Schnelligkeit, Nachhaltigkeit, angenehmes Raumklima und freundliche Wohnatmosphäre. Leichte Konstruktionen und die Möglichkeit der Vorfertigung prädestinieren den Holzbau für die Verdichtung im städtischen Raum. Eine Vielzahl von Flachdächern in den Zentren der Städte eignet sich, leichte Holzkonstruktionen zu tragen. Diese Lösung bietet große Vorteile für die Bewohner – sie wohnen mitten in der Stadt und sind so automatisch in das Alltagsleben ihres neuen Wohnumfeldes einbezogen. Zudem kombiniert der Entwurf einen in der Größe flexiblen, gemeinschaftlichen mit privaten Bereichen.

Auch an der Leibnitz Universität Hannover haben sich Studenten im Rahmen ihrer Masterarbeit der Frage nach einem menschenwürdigen, neuen Zuhause für Flüchtlinge gestellt. Einer der Entwürfe von drei Studenten verplant das Flachdach der eigenen Fakultät. Auch hier steht Integration im Vordergrund. So sieht ihre Idee eine zweietagige Aufstockung vor - in einer dieser Etagen planen sie Gemeinschafts- und Arbeitsräume für Studenten neben Schulungs- sowie Gebetsräumen für die Flüchtlinge, die andere Etage ist dem Wohnen vorbehalten. Für dieses Projekt plant die Stadt Hannover eine Umsetzung im nächsten Jahr.


Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang zusätzlich auf Folgendes hinweisen:
„Refugees welcome“ (Herausgebeben von Jörg Friedrich / Simon Takasaki / Peter Haslinger / Oliver Thiedmann / Christoph Borchers)
Das Buch bietet Handlungsstrategien und Konzeptmodelle, basierend auf das Studentenprojekt der Leibnitz Universität Hannover, das betreut wurde von Prof. Jörg Friedrich, Leiter der Abteilung Entwerfen und Architekturtheorie und Dekan der Fakultät.

Call for Projects des DAM Frankfurt
BAUEN FÜR FLÜCHTLINGE UND MIGRANTEN
Deutsches Architekturmuseum Frankfurt
Einreichfrist: 18. November 2015
verlängert bis 26. November 2015