DEUBAUKOM 2016

Kreativquartier Dachauer Straße

Teleinternetcafe & Treibhaus


 

Nordwestlich der Münchner Maxvorstadt wird auf einem bis 1920 militärisch genutzten Areal mit einer Fläche von gut 20 Hektar im Laufe der nächsten Jahre unter Berücksichtigung der über Zwischennutzungen bereits angesiedelten Kunst- und Kulturszene ein gemischtes Stadtquartier mit 900 Wohneinheiten, Hochschule, Gewerbe, Kunst und Kultur entstehen.

Die Rahmenplanung für diese Transformation stammt von Teleinternetcafe (Berlin) mit Treibhaus (Hamburg), 2012 erhielt das Konzept den ersten Preis bei einem Ideenwettbewerb der Stadt München.

Die Planung verbindet die behutsame Weitentwicklung bestehender Nutzungen in den Teilquartieren mit Blick auf den besonderen Charakter des Ortes und dem Entwicklungsdruck, der auch auf diesem innerstädtischen Gebiet lastet. Dichte und aufgelockerte Strukturen ergänzen einander und lassen ein gemischtes Quartier entstehen.

In den Lagerräumen und Hallen auf dem Gelände hat sich im Laufe der Jahre eine lebhafte Zwischennutzungskultur mit Ateliers, Werkstätten und freien Theatern angesiedelt, die eine Nische bildet im Münchner Stadtleben. Es wird großer Wert darauf gelegt, diese zu bewahren und das Potenzial der lebendigen Kunst- und Kulturszene für die Identitätsbildung des neuen Ortes zu nutzen.

Die Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kunst, Kultur, Wissen wird das Areal auch in Zukunft charakterisieren. Laut Rahmenplan wird das Areal in vier Bereiche unterteilt - Kreativplattform, Kreativfeld, Kreativlabor und Kreativpark. Diese sind zwar miteinander vernetzt, können aber unabhängig voneinander entwickelt werden:







 

  • die PLATTFORM als urbane Schnittstelle von Hochschulcampus und verdichtetem Wohnen

  • das FELD als grüner Wohn- und Bildungsstandort

  • das LABOR als städtischer Experimentierraum für kreative Nutzungen

  • der PARK als zentraler öffentlicher Raum.




Die Entwicklungsgeschwindigkeiten der Bausteine werden individuell gesteuert, was Spielräume für eine prozesshafte Transformation lässt und die Entstehung einer atmosphärischen und programmatischen Vielfalt ermöglicht.

Auf den städtischen Flächen werden 30 Prozent des neu zu schaffenden Wohnbaurechts als EOF-Wohnungen (bedürftige Mieter erhalten einen einkommensabhängigen Zuschuss zur Miete) und 20 Prozent als München-Modell-Wohnungen (Programm zur Unterstützung von Haushalten mit mittlerem Einkommen und Familien mit Kindern, Wohnungen zu tragbaren Mieten zu finden) vergeben.

Die Jury des DEUBAU-Preises 2016 attestierte dem Projekt ein schlüssiges städtebauliches Gesamtkonzept zur Erschließung des Areals. Die vernetzte Arbeitsweise, an deren Ende kein fertiger städtebaulicher Entwurf, sondern eine prozessuale Entwicklungsstrategie mit einer räumlichen und gedanklichen Vielfalt steht überzeugte die Juroren. Mehr dazu erfahren Sie im Rahmen der Ausstellung der DEUBAUKOM-Finalisten auf der Messe.