Moscheen in Deutschland

Fotografien von Wilfried Dechau sowie vier Projekte der Architekten Paul Böhm, Köln, Alen Jasarevic, Augsburg und Koller Heitmann Schütz, Wolfsburg

Ausstellung:
10. September - 16. Oktober 2008

Eröffnung:
Mittwoch, 10. September 2008, 18.30 Uhr

Zur Eröffnung sprechen:
Kristin Feireiss
, Aedes Berlin
Rudolf Stegers, Autor, Berlin

Die Ausstellung wird durchgeführt von Aedes East Internationales Forum für Zeitgenössische Architektur e.V.


 

Aedes Kooperationspartner

 

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  • Hans-Jürgen Commerell, Aedes Berlin
    Dr. h.c. Kristin Feireiss, Aedes Berlin

  • Ulla Giesler, Aedes Berlin

Die Ausstellung zeigt Moscheen im Kontext deutscher Stadtszenarien, ihre Innenarchitektur, die Atmosphäre beim Freitagsgebet, Imame, die Gemeinde sowie ihre Besucher. Der Fotograf Wilfried Dechau besuchte dafür sehr unterschiedliche Moscheen: Von der Umnutzung einer Autowerkstatt sowie einer Fabrik bis zu sehenswerten Neubauten in Pforzheim, Penzberg, Mannheim, Wolfsburg, Aachen, Karlsruhe, Hamburg und Stuttgart.

Wilfried Dechau, Fotograf, lebt und arbeitet in Stuttgart
1944 in Lübeck geboren
Architekturstudium an der TU Braunschweig
Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Baukonstruktion, Braunschweig
1980-1988 Redakteur der db - deutsche bauzeitung
1988-2004 Chefredakteur der db
1983 Gastredakteur bei AJ, architect's journal, London
2004 Gastredakteur der Zeitschrift Hochparterre, Schweiz
1995-2001 Lehraufträge an der FH Biberach Seit
1999 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh)
1995 Initiierung des Europäischen Architekturfotografiepreises "architekturbild"
2003 Gründung des gemeinnützigen Verein architekturbild e.V.
Seit 2004 im Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Bauhaus Dessau
Preise
2007 Auswahltitel "Deutscher Fotobuchpreis 2007" für das Buch "Seebrücke"
2007 Photography Awards 2007, Fine Art Books, Honorable Mention
2006 Auswahltitel "Deutscher Fotobuchpreis 2006" für das Buch "Traversiner Steg"
2006 "Photobook of the Year" bei "Eyes on Books", Mannheim
1992 Silberne Halbkugel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
1999 Kodak Fotokalenderpreis für den Kalender Brückenschlag

Darüber hinaus werden Modelle, Bilder und Pläne projektierter und bereits realisierter Moscheen der Architekten Paul Böhm, Köln, Alen Jasarevic, Augsburg und Koller Heitmann Schütz, Wolfsburg, präsentiert:

ZENTRALMOSCHEE KÖLN, Bauzeit 2008 – 2010
Paul Böhm Architekten, Köln

Die Anlage der Kölner Zentralmoschee gruppiert sich um einer zur Straße hin geöffneten Platzfläche. Eine breite Rampentreppe verbindet zwei Hauptgeschossebenen. Im Erdgeschoss befindet sich der Basar sowie der Zugang zum Vortragssaal. Auf der oberen Ebene sind die Zugänge zum Gebetsraum. Die durch die Gebäudeteile gebildete Platzfläche dient als Verteiler und Treffpunkt für die gesamte Anlage, von hieraus erreicht man auch die übrigen Funktionsbereiche wie Bibliothek, Bücherei, Schulungs- und Büroräume. Im Zentrum des Platzes ist ein Brunnen vorgesehen, der die beiden Hauptebenen nochmals großzügig verbindet und mit seinem Wasserspiel eine angenehme Atmosphäre schafft. Der Vortragssaal im Erdgeschoss, der unmittelbar unterhalb des Gebetsraumes liegt, wird über eine großzügige Vorfläche direkt auf Straßenebene erschlossen. Der Komplex ist vor allem durch den Bereich des Gebetsraumes geprägt. Dieser besteht aus mehreren schalenartigen Wandscheiben, die im Zentrum eine Kuppel bilden.

ISLAMISCHES FORUM PENZBERG, 2007
Jasarevic Architekten, Augsburg

Eine Moschee in einer kleinen bayerischen Stadt, nahe der Alpen: In einem langen Prozess wurde das Projekt gemeinsam mit dem Bauherrn der Islamischen Gemeinde, dem Stadtrat, den Kirchen, den Bürgern und Ämtern entwickelt. Am Ende entstand ein ungewöhnlicher Moscheetypus, der trotz seiner zeitgemäßen Architektursprache auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stößt. Mittlerweile entwickelt sich die Moschee zu einer touristischen Attraktion und jährlich besuchen es mehrere Tausend interessierte. Aus dem anfänglich mit einer gewissen Skepsis aufgenommenen Projekt ist ein Identifikationsort für ganz Penzberg geworden.

ISSAN KULTURZENTRUM, BERLIN CHARLOTTENBURG
Jasarevic Architekten, Augsburg

Dieses Projekt konnte leider nicht realisiert werden, obwohl die Planung bereits weit fortgeschrieben war. Die Ansätze aus Penzberg sind hier weiterentwickelt worden. Traditionelle Elemente wie Kuppel und Minarett wurden in einer abstrahierten Form angedacht. Trotz moderner Architektur und junger und integrierter Gemeinde ist das Projekt an mangelnder politischer Unterstützung gescheitert. Hier zeigt sich die eingeschränkte Rolle, die Architektur spielen kann.

ISLAMISCHES KULTURZENTRUM WOLFSBURG, Eröffnung Juni 2006
Koller Heitmann Schütz
, Wolfsburg / Bauherr: Islamischer Verein Wolfsburg
Das Islamische Gemeindezentrum der Architekten Koller Heitmann Schütz besteht aus der Moschee mit Galerie auf einer quadratischen Grundfläche von ca. 16 m x 16 m und dem daran angelagerten, zweigeschossigen Kulturzentrum. Vorort ergänzt es den Bestand an Bauten öffentlicher bzw. gemeinnütziger Träger und damit war nach fast 10-jähriger Suche ein allgemein akzeptierter Standort gefunden. Die Nähe zur Stadt ermöglicht die gute Erreichbarkeit und Präsenz des Kulturzentrums. Der Bezug zu einem fast parkartigen Landschaftsraum schafft eine einem Andachtsraum entsprechende Atmosphäre. Entsprechend ist die Ausrichtung auf dem Grundstück: Die öffentlichen Bereiche (Verkaufsraum, Cafeteria) orientieren sich Richtung Stadt, der Gebetsraum mit seiner nach Mekka ausgerichteten Gebetsnische (Mirhab) zum Grünzug. Der würfelförmige, von einer Kuppel überkrönte, deutlich höhere Moscheebaukörper springt gegenüber dem Kulturzentrum vor, während das Kulturzentrum zwischen den Bäumen in den Hintergrund tritt. Das Anliegen der Architekten und Bauherren war, das Grundstück weiter als einen Teil der Parklandschaft zu verstehen.









 


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