Hintergrund
Naturkatastrophen und ihre verheerenden Auswirkungen werden für viele Regionen der Welt immer häufiger zur Realität. Die Ausstellung und das dazugehörige Symposium stellen die neuen Herangehensweisen im Bereich Katastrophenmanagement und Prävention vor, die durch die Rebuild by Design Initiative entwickelt wurden, um die Resilienz der Kommunen für die Zukunft zu stärken.
Im Oktober 2012 waren Millionen von Menschen in 24 Staaten an der Nordostküste der USA der zerstörenden Kraft von Hurrikan Sandy ausgesetzt. Der Sturm fegte über ein Gebiet mit einem Durchmesser von mehr als 1500 Kilometern hinweg und wurde zur zweitteuersten Naturkatastrophe in der Landesgeschichte. Die verheerenden Auswirkungen des Sturmes verdeutlichen den tatsächlichen materiellen Schaden und die sozialen Folgen, die durch derartige Naturkatastrophen weltweit auf die Kommunen zukommen können.
Aufgrund des Ausmaßes der Verwüstung wurde schnell deutlich, dass statt eines reinen Wiederaufbaus der vorher existenten Strukturen oder einem reinen Rückgriff auf konventionelle Strategien im Katastrophenmanagement, nun eine neue Wiederaufbaustrategie entwickelt werden musste, die die Resilienz der betroffenen Kommunen stärken und auf eine veränderte Umwelt vorbereiten kann.
Rebuild by Design
Zu diesem Zweck startete die ‘Hurricane Sandy Rebuilding Task Force’ von Präsident Obama, geleitet durch das Bauministerium der Vereinigten Staaten (HUD), im Frühling 2013 das Projekt ‘Rebuild by Design’ - einen Wettbewerb, dessen erklärtes Ziel die Stärkung der Resilienz der Region durch innovative Planung und Gestaltung ist. Aus 148 eingereichten Beiträgen wurden 10 internationale, interdisziplinäre Teams ausgewählt, um in einem mehrmonatigen intensiven Rechercheprozess mit den ansässigen Interessensvertretern aus der betroffenen Region zusammenzuarbeiten.
Ergebnisse
Im Juni 2014 gab der Bauminister der Vereinigten Staaten, Shaun Donovan, die sechs Gewinnerprojekte des Wettbewerbs bekannt und sicherte 930 Millionen US-Dollar aus öffentlichen regionalen und überregionalen Katastrophenaufbaugeldern für die ersten Schritte der Umsetzung der Projektvorschläge zu.
Die Ausstellung dokumentiert die Recherchearbeiten, die in die Wettbewerb eingeflossen sind und präsentiert die Ergebnisse der Gewinnerteams, sowie andere innovative Lösungen, die während des Wettbewerbs zur Verbesserung der Resilienz der Region entwickelt wurden. Folgende Maßnahmen wurden von den prämierten Teams entwickelt:
• Eine sechzehn Kilometer lange Schutzmauer um Lower Manhattan, die das Hochwasser während eines Sturms auffängt und ganzjährig als Freizeitanlage genutzt werden kann (The BIG Team);
• Ein neuangelegtes Riff als Lebensraum für Fische und Muscheltiere, das die Wellenentwicklung an der südlichen Küste vor Staten Island flächendeckend reduziert (SCAPE / Landscape Architecture);
• Ein umfassender regionaler Resilienzplan für den Landkreis Nassau an der Atlantikküste (Interboro Team);
• Die Transformation eines Flussbeckens der “Meadowlands”, das eine Vielzahl von wichtigen Industrieanlagen beherbergt (Team: MIT Center for Advanced Urbanism (MIT CAU) + Zones Urbaines Sensibles (ZUS) + URBANISTEN);
• Eine umfassende urbane Wasserabwehrstrategie für die Gegend bei Hoboken, die sowohl fest etablierte Infrastrukturen als auch wandelbare Landschaften zum Schutz der Küste nutzt (Team: OMA);
• Ein umfassendes Konzept für den Hochwasserschutz und kommunale Entwicklungsstrategien in Hunts Point, Bronx (Team: PennDesign/OLIN).
Die ausgewählten Entwürfe werden mithilfe staatlich finanzierter Mittel für den Wiederaufbau nach Katastrophen und weiterer Fördergelder aus dem öffentlichen und privaten Sektor realisiert. Weitere in der Ausstellung gezeigte Projektentwürfe sind:
• Begrünte Straßen in Berg- und Sumpfgebieten entlang der Küste (Team: WB/unabridged);
• Eine Resilienzstrategie für Einkaufsstraßen zur Bereitstellung technischer Hilfeseinrichtungen für kleine Unternehmen und Gebäudebesitzer (Team: HR&A);
• Die Bewertung von drei verschiedenen Küstentypologien in New Jersey (Team: Sasaki/Arup/Rutgers);
• Eine Analyse aller Komponenten des Küstenschutzes, um die Gefährdung von Leben, Wirtschaft und Eigentum innerhalb der Küstenregion zu mindern (Team: WXY/West 8).
ANCB Programm
‘Rebuild by Design’ ist Teil des ANCB Programms Phoenix Reloaded: Rethinking Disaster Responses, Preparedness and Prevention, das es sich zur Aufgabe gemacht hat die Erfahrungen aus vergangenen Katastrophen als „Think Tank“ zusammenzutragen. Der ANCB will damit eine Debatte über Ideen und Lösungsansätze zum Katastrophenmanagement und deren Prävention ins Leben rufen, um proaktiv impulsgebende, neue Visionen für die Zukunft anzuregen. Einer der Hauptaspekte von ‘Rebuild by Design’ liegt auf Gewichtung des gemeinsamen Prozesses, durch den die Kommunen, Regierungsvertreter und Stadtplaner zusammengebracht werden, um voneinander zu lernen und dabei zukunftsweisende, gut durchdachte Konzepte zum Wohle der betroffenen Regionen und ihrer Bewohner zu erarbeiten.
Weitere Informationen zu Rebuild by Design finden Sie unter: http://www.rebuildbydesign.org. Weiterführende Artikel in der New York Times, bei ArchDaily und The New Yorker: http://www.nytimes.com/2014/04/13, http://www.archdaily.com,http://www.newyorker.com/magazine
Sponsoren
The Aedes Metropolitan Laboratory, Königreich der Niederlande, Rebuild by Design, Zumtobel, Schindler, PORT Technology, AXOR, carpetconcept
Diese Ausstellung wurde ermöglicht mit der großzügigen Unterstützung von: