Baumschlager-Eberle

Die Stadt im Haus

Ausstellung:
1. Februar - 6. März 2008

Eröffnung:
Freitag, 1. Februar 2008, 18.30h

Zur Eröffnung sprechen:
Dr. E.h. Kristin Feireiss
, Aedes Berlin
Claus Käpplinger, Architekturkritiker, Berlin,
Prof. ETH Dietmar Eberle, Lochau
Mag. Amélie Schönbaumsfeld, Presserätin, Österreichische Botschaft in Berlin.

 

Aedes Kooperationspartner

 

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Das Spezifische der Architektur von Baumschlager-Eberle formuliert Gründungspartner Dietmar Eberle: „Architektur im Sinn von Baukunst bedeutet das Abstrahieren des eigentlichen Gebrauchswertes auf einer kulturellen Ebene. Über die konkreten Ansprüche an ein Gebäude hinaus öffnet sich ein Raum für eine kulturelle Positionierung von Architektur und für individuelle Visionen.“

Das Büro Baumschlager-Eberle geht beim Entwurf von der Analyse der jeweiligen städtebaulichen Dimension eines Gebäudes aus, plant also von „außen nach innen“. Die Architekten entscheiden zuerst über die Materialität der Fassade und die Primärstruktur, die den Rahmen für die funktionale Belegung bilden. Ziel ihrer Architektur ist es, nutzungsneutrale Gebäude zu schaffen, die über das Potential zur Veränderung und damit zur Nachhaltigkeit verfügen. Neue Bauten sollen Identitäten für den Ort bilden, nicht für den Architekten: Ihre Hüllen müssen als Metaphern ernst genommen werden, um jene soziale und kulturelle Akzeptanz herzustellen, die für die Langlebigkeit von Gebäuden verantwortlich zeichnet.

Visionen entstehen aus Analyse der realen Bedingungen, die in einem ständigen Ideenprozess bis an ihre Grenzen ausgelotet werden. Daher bildet das Projekt für das eigene Bürohaus von Baumschlager-Eberle im Vorarlberger Ort Lustenau den Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung. „Ohne alles“ – der Titel ist Programm: Die Limits von Architektur und Technik sollen erreicht werden. Das Gebäude wird keine Zuführung von Fremdenergie benötigen. Nur ein Medium – die Luft – als Träger von Wärme, Kälte und Zuluft sorgt für die Behaglichkeit bei radikal gekürztem technischen Aufwand. Das optimierte statische System erfüllt maximale Anforderungen bei minimalem Gewicht. Und trotzdem ist das Gebäude mehr als nur die gebaute Umsetzung von aufwendigen Rechenexempeln. Es vermittelt das Spannende der Materialisierung und eine schwebende Körperhaftigkeit im Stadtquartier.

Die nuancierte Interaktion von Architektur und Kontext wird in der Ausstellung durch eine Vielzahl von Plänen, Fotografien und Modellen veranschaulicht. Zu den repräsentativen Gebäuden aus jüngster Zeit zählen das WHO-Gebäude in Genf, die Flughafenerweiterung in Wien, das e-Science Lab der ETH Zürich und das Hilti Trainingszentrum und Büro Ost in Liechtenstein. Sie alle zeigen, mit welcher Bestimmtheit, aber auch Einfühlungsvermögen Baumschlager-Eberle ihre Architektur positionieren. Den Blick in die Zukunft gerichtet, nehmen die Gründungspartner Dietmar Eberle und Carlo Baumschlager auch didaktische Aufgaben wahr: Eberle unterrichtet an der ETH Zürich, Baumschlager arbeitet an der Münchner Akademie der bildenden Künste speziell für die Verfeinerung einer projektbezogenen Entwurfsmethodik.