MBM Arquitectes, Barcelona

Martorel / Bohigas / Mackay / Capdevila / Gual
Footprints in the City + Lost Architecture

 

Aedes Kooperationspartner

 

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MBM Arquitectes, Barcelona

AedesBerlin und das Instituto Cervantes freuen sich gemeinsam das spanische Architekturbüro MBM Arquitectes in Berlin präsentieren zu können. Unter dem Titel 'Footprints in the City' zeigen die Architekten Josep Martorell, Oriol Bohigas, David Mackay, Oriol Capdevila und Francesc Gual ihre aktuellen Städtebau- und Architekturprojekte in Aedes East. Parallel dazu stellt das Instituto Cervantes in der Rosenstr. 19, in Berlin-Mitte, unter dem Titel 'Verlorene Architektur' Wettbewerbsbeiträge von MBM vor, die nicht zur Realisierung kamen, aber dennoch äußerst wichtig für die Entwicklung des Büros waren. 

Footprints in the City
Die Spuren in den Straßen vergegenwärtigen uns, wo wir sind, in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Eine Gegenwart, die sofort zur Vergangenheit wird und das kollektive Gedächtnis der Stadt bildet. Ein Gedächtnisort, der der Strasse ihren Ort und ihre Breite zuweist durch das Bild, das die Gebäude erzeugen. Durch die Wiederentdeckung der Grundwerte der europäischen Stadt – ihrer Straßen, Plätze, Gärten und Parks und die Art und Weise, wie sie sich aufeinander beziehen, ist ein neues Kapitel im intellektuellen und schöpferischen Prozess der modernen Architektur aufgeschlagen worden. Das bezieht die Form der Gebäude, die der Stadt zugehörig sind, als auch die Form der Stadt an sich ein, die die alten Strukturen wieder herstellen oder neue erzeugen.

Diese Ausstellung würdigt dieses neue Kapitel der modernen Stadtplanung unabhängig aller Stile, mit einer Auswahl neuer Arbeiten des Büros MBM, Barcelona.

MBM Arquitectes wurde 1951 von Josep Martorell und Oriol Bohigas gegründet, 1962 stieß David Mackay dazu. Im Jahr 2000 wurde das Team durch die Architekten Oriol Capdevila und Francesc Gual ergänzt. Von Barcelona aus hat das Büro in den letzten 45 Jahren über 500 Architektur-, Stadtplanungs- und Designprojekte gestaltet und ausgeführt. Des Weiteren gewann es eine Reihe nationaler und internationaler Wettbewerbe und hat aktiv die Rückbesinnung der Rolle des Architekten bei der Stadtentwicklung betrieben. Diese Rolle wurde effektiv bei der Rekonstruktion des öffentlichen Raumes von Barcelona ausgefüllt, während der ersten Jahre der Rückkehr Spaniens zur Demokratie und bei der Vorbereitung der Sommerolympiade 1992. Martorell, Bohigas und Mackay waren hauptverantwortlich für die Gestaltung des olympischen Dorfes in Barcelona und des olympischen Hafens.

Verlorene Architektur
Einer der Höhepunkte von Le Corbusier’s architektonischer Revolution war sein Projekt für den Palast der Liga der Nationen, genauer gesagt, die Ablehnung seines Wettbewerbbeitrages. Diese Ablehnung – zusammen mit anderen unerfüllten Erwartungen – hatte eine Serie von Konferenzen, ein Buch und eine internationale Kontroverse nach sich gezogen, die den Startpunkt für die Popularisierung seiner Architektur und seiner theoretischen Prinzipien markiert hat. Die Umstände haben sich geändert, aber Ablehnungen durch Preisgerichte sind immer noch Lektionen, aus denen gelernt werden kann.

Wie eine Hommage an diese verlorenen Wettbewerbe präsentiert MBM 34 Projekte die aus verschiedenen Gründen nie verwirklicht wurden. Zumeist sind es abgelehnte Projekte, die von den formalen Kriterien des Wettbewerbes beeinflußt waren, von dem Unverständnis der Politiker, aus Mangel an Vertrauen der Bauherren, wegen finanzieller Probleme, Programmübertretungen und, ohne Zweifel auch, durch Fehler der Architekten selbst, die oft auch aus Realitätsferne oder unfachmännisches Verbergen von Mängeln gemacht wurden. Allerdings bieten alle abgelehnten Projekte Vorschläge an, die Kontroversen allgemeinerer Natur erzeugen und in allen Fällen fruchtbare Erfahrungen sowohl beruflich als auch kulturell sind.

Diese Ausstellung hat Teile des Programms der Architekturausstellungen der Bologna 2000 Città Europea della Cultura übernommen, die am wieder aufgebauten Esprit Nouveau de Le Corbusier Pavillon im Januar 2000 gezeigt worden sind. Seitdem waren die Objekte in Barcelona, Palermo, Mallorca, Menorca, Ibiza, Dublin, Limerick und Sevilla.

Zur Eröffnung sprechen:
Kristin Feireiss, Berlin
Richard Burdett, London School of Economics
José Ignacio Olmos Serrano, Instituto Cervantes
Oliver Hamm, Architekturkritiker Berlin