Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin
Das zweitgrößte Land der Welt und das kleinste Bundesland Deutschlands
sind seit kurzem in Berlin vertreten: politisch, gesellschaftlich, kulturell - und
architektonisch. Léon Wohlhage Wernik sind die Architekten der beiden
neuen Häuser, der Botschaft der Republik Indien und der
Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen in Berlin.
Die Ausstellung dokumentiert die fertigen Bauten, ermöglicht anhand vieler
Arbeitsmaterialien aber auch einen Blick in den Planungsprozeß.
Botschaft der Republik Indien
In die Nachbarschaft einzelstehender Baukörper reiht sich auch die
Indische Botschaft als Solitär ein. Zur Straße zeigt sich das Haus mit einer
klaren Fassade, die vom zylindrischen Atrium des öffentlichen Eingangs
angeschnitten wird und einen Blick in die Tiefe zuläßt.
Das nach außen als Quader erscheinende Haus birgt im Innern eine
komplexe Gliederung von Raumfolgen mit einem begrünten Gartenhof als
Herzstück. Die Korrespondenz von Gebäude und Garten - beide mit
quadratischen Grundrissen - wird vor allem im Spiel von Masse und Leere
zwischen dem Eingangsatrium und dem gebauten Zylinder deutlich. Die
kubischen Formen erhalten Ausdruck durch roten indischen Sandstein, der
als roh gebrochener Stein aufgemauert wurde.
Offene Gartentreppen führen vom Garten über Terrassen bis zur
Dachterrasse, die den Gästen der Botschaft einen Blick über Berlin
offeriert.
Der öffentliche Zugang der Botschaft erfolgt über das Eingangsatrium der
Straßenfassade. Von hier aus sind alle für das Publikum offenen Bereiche,
auch das separat erschlossene Konsulat, der Veranstaltungssaal, der von
der Orientierung zum Gartenhof lebt, eine Ausstellungshalle mit einer
angrenzenden Bibliothek sowie ein Business-Center zugänglich.
Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen in Berlin
Die Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen liegt ebenfalls im
Diplomatenviertel am Südrand des Tiergartens. Aus dem Spannungsfeld
von offener, aber dichten Villenstruktur und geschlossener
Blockrandbebauung entstand die architektonische Konzeption für den
Neubau der Landesvertretung, ein Ensemble aus zwei Gebäuden mit
unterschiedlicher Kubatur und Höhe.
Das Gästehaus ist Endpunkt der geschlossenen Bebauung entlang des
Landwehrkanals und Auftakt zur freistehenden Landesvertretung sowie der
anschließenden Reihe weiterer Botschaftsbauten. Beide Gebäude,
scharfkantige, kräftig gestrichene Putzbauten, werden bestimmt von der
Komposition ihrer Fensteröffnungen, von den tiefen Einschnitten der
Loggien und des Eingangs sowie dem Atrium im Dach. Beim Gästehaus
auch über die skulpturalen kleinen Balkone.
Erdgeschoß und 1.Obergeschoß bilden ein fließendes Raumkontinuum
vom erhöhten Eingangsplateau zur Straße bis in den rückwärtigen Garten.
Der Weg führt vom Eingang über den Bremenclub zum
doppelgeschossigen Foyer als Vorraum zum großen Saal, der sich zur
Terrasse und zum tieferliegenden Garten öffnet. Das Frontoffice im ersten
Obergeschoß öffnet sich mit einer Galerie zum Foyer.
Das achtgeschossige Gästehaus beherbergt neben Apartments auch
kleine Gästezimmer. Das oberste Geschoß bietet Platz für die Gäste der
Landesvertretung mit Blick über Berlin.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen
Kristin Feireiss Berlin/Rotterdam
Deputy Chief of Mission A.K. Pandey Indian Embassy, Berlin
Staatsrat
Erik Bettermann der Bevollmächtigte der Freien Hansestadt.