Diener & Diener

Die Schweizer Botschaft in Berlin im Spiegel von anderen Projekten

 

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Diener & Diener

Die Ausstellung über das Baseler Architekturbüro Diener & Diener präsentiert die aktuell eröffnete Schweizer Botschaft in Berlin sowie fünf zeitgleich entstandene und dem Thema Umbau und Erweiterung verwandte Projekte: Das Ruhrmuseum Zeche Zolleverein in Essen (1999-2002), die Nationalgalerie für Moderne Kunst in Rom, (2000-2003), das Einkaufszentrum und die Klubschule Migros in Luzern (1995-2000), das kunsthaus Centre PasquArt (1994-1999) und Wohnbauten auf der Java-Insel in Amsterdam (1995-2000). Die Bauvorhaben werden anhand von Plänen, Fotos und Modellen vorgestellt.

Schweizer Botschaft, Berlin, 1995- 2001
Das alte noch erhaltene Palais der Botschaft, ursprünglich Privatvilla (1871 von Friedrich Hitzig erbaut, 1910 von Paul Baumgarten erweitert) wurde renoviert und an der Ostseite von Diener & Diener um einen Neubau erweitert. Der Gebäudekomplex gewährt mit seinem älteren Teil sowohl eine historische Kontinuität zum früher geschlossenem Alsenquartier, zugleich jedoch schließt sich das Gebäudepaar zu einem eigenständigen Solitär. Die Erweiterung setzt der schematischen neoklassizistischen Fassadenordnung eine elementare Figur von Wand und Öffnung entgegen. Dieses Wechselspiel entspricht dem Aufbau des Hauses. An der Westseite rundet ein kassettenförmiges Relief von Helmut Federle an der Brandschutzmauer das Ensemble ab. Mit ihrer Installation im Innenhof ist die Schweizer Künstlerin, Pippilotti Rist, vertreten.

Einkaufszentrum und Klubschule Migros, Luzern, 1995-2000
Nach heftiger Diskussion um den historischen Saalbau des Hotels Schweizerhof, errichteten Diener & Diener ein Gebäude für den Großmarkt Migros, das die städtebaulichen und architektonischen Ansprüche dieser Umgebung dennoch erfüllte. Beinahe analog zur benachbarten Matthäuskirche entstand der neue Komplex für Migros, eine profane Basilika. Das Gebäude ist eine Skelettkonstruktion aus Stahlbeton, die die freie Anordnung der Ladenflächen garantiert. Die Hülle des Bauwerks ist mit Glas und oxydierten Kupferplatten verkleidet, große Fenster geben Ausblicke aus den Verkaufsräumen.

Wohnbauten Java-Insel, Amsterdam, NL, 1995-2001
Zwei Gebäude im Übergangsbereich der Java-Insel zum KNSM-Eiland, der historischen Hafenanlage Amsterdams, bilden den markanten Abschluss in einer Reihe von Superblocks (Architekten Albert, Kollhoff). Äußerlich und funktional unterschiedlich, gelingt es den beiden Gebäudeentwürfen, die disparaten, alten Hafenanlagen zur Stadt hin anzubinden.

Ruhrmuseum Zeche Zolleverein, Essen, 1999-2002
Eine der größten Zechen des Ruhrgebiets, die Zeche Zollverein Essen, wird als Industriedenkmal geschützt. Für die Ausstellungen des Ruhrmuseums werden neue Räume geschaffen, weil die Unterbringung zwischen den erhaltenswerten Einrichtungen in den Werkhallen der Kohlenwäsche problematisch ist. Um den einprägsamen Charakter der Industriearchitektur und der Produktionsprozesse festzuhalten, führt der Weg durch die Ausstellung durch Depots und Werkstätten, an Produktionsstätten vorbei.

Nationalgalerie für Moderne Kunst, Rom, 2000-2003
Der historisch gewachsene Komplex aus drei verschiedenen Baukörpern - dem alten Westflügel (1911), die vorragende Gebäudefront in Mittellage und der neue, an der Nordseite angesetzte moderne Flügel - gibt bereits von außen erkennbare Hinweise auf die Vielfalt der Museumsorganisation. Das neue Auditorium mit seiner transparenten, Skulpturen versammelnden Neubaufassade wird zur einprägsamen Schnittstelle zwischen Alt und Neu. Der neue Trakt faßt, in Verbindung mit der Verlagerung des Museumseingang in den Mittelbau, den Gebäudekomplex zu einer Einheit zusammen.

Kunsthaus Centre PasquArt, Biel, 1994-1999
Ein L-förmiger Baukörper führt den Besucher um das bestehende Centre PasquArt. Dort entstand ein System von Raumgruppen, das dem Reichtum der verschiedenen Ausstellungssäle entgegenkommt. In der gleichen Richtung wie die Treppenanlage folgt der Gang durch die verschiedenen Geschosse einer fließenden Bewegung. Das neue Gebäude ist eine Betonkonstruktion mit großformatigen Kunststeinplatten, denen Sand und Granitkiesel eine grünliche Farbe verleihen, wodurch es sich gegen den grauen Sandstein des bestehenden Hauses abhebt.

Zur Ausstellungseröffnung sprechen
Kristin Feireiss
Berlin/Rotterdam
Dr. Thomas Borer-Fielding der Schweizer Botschafter in Berlin  
Wilfried Wang Berlin