TCHOBAN VOSS Architekten

Re-Use

Ausstellung
29. Mai – 8. Juli 2021

Eröffnung
28. Mai 2021, 18.30 Uhr

Es sprechen
Dr. h.c. Kristin Feireiss
 Aedes, Berlin
Boris Schade-Bünsow Bauwelt, Berlin
Sergei Tchoban TCHOBAN VOSS Architekten, Berlin
Ekkehard Voss TCHOBAN VOSS Architekten, Hamburg

Ausstellungsort

Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin

Öffnungszeiten
Di–Fr 11–18.30 Uhr
So–Mo 13–17 Uhr
Sa, 29. Mai 2021, 13–17 Uhr

Zur Ausstellung liegt das Buch „Sergei Tchoban – Lines and Volumes”, erschienen bei Park Books, vor.

Architecture Exhibitions Weekend
Ausstellungsführungen mit Sergei Tchoban und Eduard Kögel
Sa und So, 19. und 20. Juni 2021, jwls. 12 Uhr

 

Aedes Kooperationspartner

 

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Abriss oder nachhaltige Substanzerneuerung und Revitalisierung unter Erhalt der gestalterischen Sprache und des Kontextes? Bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Lebenszyklus’ eines Gebäudes ist aus ökologischer und vor allem energetischer Sicht eine Sanierung deutlich nachhaltiger. Jeder Abriss bedeutet eine Freisetzung der „grauen Energie“, jener Primärenergie, die zur Errichtung eines Gebäudes aufgebracht werden muss. TCHOBAN VOSS Architekten setzen sich seit Jahren intensiv mit dem Thema der Umnutzung und Revitalisierung von Bestandsgebäuden auseinander und zeigen in der Ausstellung vielfältige Wege auf, wie im bewussten, nachhaltigen Umgang mit bestehenden Strukturen urbane Vielfalt bewahrt, aber auch unter Einbeziehung des jeweiligen historischen und städtebaulichen Kontexts weiterentwickelt werden kann. Die ursprünglichen Funktionen eines Baus geben den Maßstab und die Struktur vor, in der eine neue Nutzungsmatrix und architektonische Lösung entstehen. Nationale wie internationale Beispiele von TCHOBAN VOSS Architekten werden in einer Ausstellungsinstallation anschaulich vorgestellt.

Zum Hintergrund

Die Architektursprache der Nachkriegsmoderne prägt unsere Städte zu einem wesentlichen Teil. Historisch betrachtet besitzen die in diesem Zeitraum entstandenen und mittlerweile in die Jahre gekommenen Gebäude vielfach eine zeitgeschichtliche Bedeutung, fallen jedoch meistens nicht in den Bereich des Denkmalschutzes. Aus Sicht vieler Investoren erscheint es häufig wirtschaftlicher, ein Bestandsgebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, obwohl erwiesenermaßen eine Sanierung aus ökologischer und energetischer Sicht deutlich nachhaltiger ist.


links: Büro- und Geschäftshaus Kaiser-Wilhelm-Kontor in Hamburg vor dem Umbau und der Modernisierung, Foto: TCHOBAN VOSS Architekten | rechts: heute, Foto: Daniel Sumesgutner

Die Herangehensweise von TCHOBAN VOSS Architekten

Das Büro setzt sich bereits seit Jahren für eine nachhaltige und respektvolle Revitalisierung ein, die die Geschichte der Gebäude, ihrer Architektursprache, Rolle und Wirkung im Stadtraum im Rahmen der Umnutzung einbezieht. Diese Haltung und Herangehensweise hat das Büro in zahlreichen nationalen wie internationalen Projekten umgesetzt. Schon die erste Aedes-Ausstellung des Büros „Der Java-Turm“ 1997, widmete sich diesem Thema. Durch die allmählich wachsende Wertschätzung der bestehenden Bausubstanz, ein zunehmendes Bewusstsein für Fragen der Nachhaltigkeit, der Ressourcenschonung, der energie- und flächeneffizienten Nutzung sowie der Circular Economy, werden heute vom Abriss bedrohte Bauwerke vermehrt auf eine mögliche Umnutzung untersucht und umgesetzt, wie die Beispiele des Büros von TCHOBAN VOSS Architekten zeigen.


links: Bürogebäude Ernst-Reuter-Platz 6 in Berlin vor der Revitalisierung, Foto: Lev Chestakov | rechts: heute, Foto: Lev Chestakov

Das Bürogebäude Ernst-Reuter-Platz 6 in Berlin kann nach der Revitalisierung wieder seine städtebaulich wichtige Rolle im Gesamtensemble des Platzes übernehmen. Zentral für die Architekten war nicht nur eine bauliche, sondern auch eine gestalterische Nachhaltigkeit, also Erhalt der architektonischen Sprache des Gebäudes.

Blissestraße 5 ist mit seiner neuen Fassade ein Beispiel für einen zeitgemäßen, nachhaltigen Umgang und eine bewusste Auseinandersetzung mit der die Stadt in diesem Viertel prägenden Bestandsarchitektur aus den 1970er Jahren.

Der Kubus des 1959 errichteten Nikolaikontors hatte vor der Revitalisierung keinen Bezug zum historischen städtebaulichen Kontext. Hier war die Prämisse, unter Wahrung der Substanz einen Stadtbaustein zurückzugewinnen, der die historische Stadtstruktur reflektiert, bei gleichzeitig zeitgenössischer Fassade.


links: Büro- und Geschäftshaus Nikolaikontor in Hamburg vor der Revitalisierung, Foto: TCHOBAN_VOSS_Architekten | rechts: heute, Foto: Meike Hansen archimages

Auch Industriebauten aus den 1960er bis 1980er Jahren besitzen ein enormes Potenzial und erfahren heute bereits vielfach eine Revitalisierung. Sie entstanden damals vor allem in den Peripherien ohne einen direkten Bezug zu einem städtebaulichen Kontext. Die leerstehenden Gebäude können im Zuge der Umwandlung architektonisch neu interpretiert und einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt werden.


links: Geschäfts- und Wohnhaus Langenzipen in Sankt Petersburg als verwaister Industrie-Stahlbetonskelett-Rohbau, Foto: TCHOBAN_VOSS_Architekten | rechts: heute, Foto: Bernhard Kroll

Für das Geschäfts- und Wohnhaus Langenzipen wurde ein verwaister Industrie-Rohbau weiterentwickelt.

Die Rohbaustruktur der ehemaligen Rossija-Fabrik in Sankt Petersburg wurde für das Bürogebäude Haus Benois umgenutzt.

Die Aedes Ausstellung stellt die komplexe Thematik des Re-Use in einer Ausstellungsinstallation auf informative, anschauliche und anregende Weise dar.


links: Haus Benois in Sankt Petersburg vor der Revitalisierung, Foto: TCHOBAN_VOSS_Architekten | rechts: heute, Foto: Aleksey Naroditsky

TCHOBAN VOSS Architekten

entwerfen, planen und bauen für nationale wie internationale Auftraggeber im öffentlichen und privaten Sektor. Mit rund 160 hochqualifizierten, interdisziplinären Mitarbeitern und einer langjährigen Erfahrung bietet das Büro mit seinen Standorten in Hamburg, Berlin und Dresden architektonisch und funktional nachhaltige Lösungen für unterschiedlichste Bauaufgabe im In- und Ausland.

Großzügig unterstützt durch:

BAM Deutschland AG