Die Großstadt Heilbronn in Baden-Württemberg investiert mit Nachdruck in ihre städtebauliche und bildungspolitische Zukunft. Mit dem Willen zu städtebaulicher, landschaftlicher und architektonischer Qualität gelingt es Heilbronn in beeindruckender Weise, die enorme Dynamik der Bundesgartenschau (BUGA) Heilbronn 2019 als Impulsgeber für die Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung einzusetzen und dabei insbesondere den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Die Ausstellung zeigt die drei Schwerpunkte des Stadtumbaus, die die ökologische, digitale und mobile Neuausrichtung Heilbronns manifestieren: das Stadtquartier Neckarbogen auf dem Gelände der Bundesgartenschau, den Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung und die Wissens- und Erlebniswelt ’experimenta’.
In langen und intensiven Verhandlungen zwischen der Stadt und den Investoren ist es gelungen, durch die Entwicklung eines brachliegenden, innenstadtnahen Gewerbegeländes zwischen Alt-Neckar und Neckarkanal ein neues qualitätvolles Areal in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität zu gewinnen. Diese städtebauliche Neuordnung wird im Rahmen des Städtebauförderprogramms des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg mit Landes- und Bundesmitteln in namhafter Höhe gefördert.

links: Stadtausstellung © Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH | rechts: Holzpavillon © Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH / ICD Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung
Der erste Teil der Ausstellung erläutert dieses neue
Stadtquartier, in dem sich das Herzstück der BUGA findet. Hier
wurde auch das ’Stadtquartier Neckarbogen’ als Baustein einer
’Stadtausstellung’ in die Bundesgartenschau integriert - mitsamt den ersten 800
Bewohnern. Gartenschau-Gäste können auf diese Weise erleben, wie
qualitätsvolle Architektur- und Stadtplanung in Kombination mit
Landschaftsarchitektur und innovativer Technik ein Wohnquartier in einer
Großstadt des 21.Jahrhunderts prägen kann, wenn alle Beteiligten
konstruktiv zusammenarbeiten. Durch die Verlegung einer
Hauptverkehrsstraße, weg vom Wasserlauf des Neckars am ehemaligen
Hafenbecken, konnte Heilbronn die landschaftlichen Reize des Ortes
wiedergewinnen. Auf eine sozial ausgewogene Zusammensetzung der Bewohner
wurde ebensoviel Wert gelegt, wie auf eine nachhaltige und
ressourcenschonende Bauweise. 51% der Wohnungen sind Mietwohnungen mit
einem hohen Anteil an gefördertem Wohnungsbau. Die Stromversorgung der
Wohngebäude wird über kombinierte Energiegewinnungssysteme aus
Blockheizkraftwerk, Solarthermie und Photovoltaik mit Zwischenspeichern
gewährleistet. Die Seen der Parkanlagen dienen dem Wassermanagement für
das Stadtquartier und werden zur Bewässerung von Bäumen und Beeten
genutzt.
In dem grünen, innenstadtnahen Wohnquartier am
Neckarfluss werden in der folgenden Weiterentwicklung bis zum Jahre 2040
ca. 3.500 Heilbronner leben. Damit ist erstmals in der fast 70-jährigen
Geschichte eine Bundesgartenschau eine Landschafts- und Bauausstellung
zugleich. Gartenkunst und urbane Architektur in hoher Qualität: 173 Tage
lang wird die Bundesgartenschau in Heilbronn dafür Gastgeber sein. Unter
dem Motto ’Blühendes Leben’ lädt sie vom 17. April bis zum 6. Oktober
2019 zu einer vielfältigen Garten- und anregenden
Stadtausstellung ein.

links: Flusshafen | rechts: Neckaruferpark Wohlgelegen © sinai Landschaftsarchitekten
Der zweite Teil der Ausstellung stellt den rasant wachsenden
Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung vor, der auf seinem Gelände
verschiedene staatliche und private Hochschulen sowie weitere
Bildungseinrichtungen beherbergt. Seitdem 2011 der erste Bauabschnitt
auf einem ehemaligen Industriegelände eingeweiht wurde, wird der
Bildungscampus vom Architekturbüro Auer & Weber aus Stuttgart
kontinuierlich erweitert, um den verschiedenen Institutionen moderne,
bedürfnisgerechte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und optimale
Lern- und Arbeitsqualität zu schaffen. Bis Ende 2019 entstehen auf dem
fünf Hektar großen Areal nahe dem BUGA Gelände neben Hörsaal- und
Verwaltungsbauten, eine unterirdische Mensa und eine gemeinsame
Bibliothek für alle Hochschulen, die ganz individuell gestaltete
Raumerlebnisse bieten. Eine zukünftige Weiterentwicklung für
studentisches Wohnen, Sport und weitere Forschungseinrichtungen ist
angedacht, um weiter in die Zukunft des lebendigen und vielfältigen
Lern- und Lebensortes zu investieren.

links: experimenta © Sauerbruch Hutton | rechts: Bildungscampus © Auer Weber / Dieter Schwarz Stiftung
Der dritte Teil der Ausstellung präsentiert
das größte Science Center Deutschlands - die ’experimenta’. Der Umbau
und die Erweiterung des auf der Neckarinsel gelegenen
Hagenbucher-Speichers von 1936 mit seiner stringenten
Mauerwerks-Architektur erfolgte auf Grundlage eines im Jahr 2007
gewonnenen Architekturwettbewerbs durch das Berliner Architekturbüro
studioinges.
Der Neubau der ’experimenta’ wird aktuell von
Sauerbruch Hutton Architects aus Berlin nach einem gewonnen Wettbewerbsverfahren im Jahre 2013 realisiert. Die markante
Architektur des Gebäudes ist durch eine dynamische Struktur aus Glas und
Stahl charakterisiert. Vier Ausstellungswelten mit über 270
interaktiven Exponaten, vier gläserne Kreativräume sowie drei
Sonderausstellungsflächen bilden das Raumprogramm für ein umfangreiches
und interdisziplinär angelegtes Experimentier- bzw. Mitmach-Angebot. Ein
besonderes Merkmal der neuen ’experimenta’ ist der Science Dome mit der
einzigartigen Kombination von Theater und Planetarium, einem um 180°
drehbarem Zuschauerraum und einem 700 qm großen 360°-Kuppelscreen für
3D-, Laser- oder Experimentalshows. Zusammen mit dem umfangreichen
Angebot im Bestandsgebäude und seinen neun hochwertig ausgestatteten
Laboren entsteht hier auf einer Fläche von insgesamt 25.000 qm eine einzigartige Wissens- und Erlebniswelt, die im
Frühjahr 2019 eröffnen soll.
Die Rauminstallation der Ausstellung
bei Aedes, entwickelt durch das Büro Oficinaa aus Ingolstadt, erläutert
in anschaulichen Bildern, Plänen und Modellen die einzelnen Projekte.
Zudem werden die übergeordneten Planungs- und Projektprozesse der Stadt
seit der ersten Konzeptstudie 1992/93 bis heute erläutert. Ein Film über
die Stadtausstellung – unterstützt vom Bundesministerium des Innern,
für Bau und Heimat – flankiert die Ausstellung.

Kernbereich BUGA 2019 © Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH
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