Ai Weiwei, China + Eid Hthaleen, Palästina

Post Resettlement

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit neugerriemschneider, Berlin

Meet the Artist:
Exhibition Tour with Eid Hthaleen
13 September 2016, 6-8PM

Eid will talk about his work and give you an introduction to the exhibition and his work. He will be accompanied by Yehuda Shaul, from the NGO 'Breaking the Silence' who will give some insights into his work and the circumstances in the West Bank.

Ausstellung:

19. August - 13. Oktober 2016

Eine Eröffnungsveranstaltung findet aus Termingründen nicht statt.

Ort:
Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin

Öffnungszeiten:
Di-Fr 11-18.30 Uhr
So-Mo 13-17 Uhr
zusätzlich: Samstag, 27. August, 13-17 Uhr und während der Berlin Art Week, Samstag, 17. September, 13-17 Uhr

 

Aedes Kooperationspartner

 

powered by BauNetz

“We are all refugees somehow, somewhere and at sometime“ Ai Weiwei

Der chinesische Künstler und Dissident, politische Aktivist und Wahlberliner Ai Weiwei ist bekannt für die oftmals provokative und subversive Dimension seiner künstlerischen Arbeiten sowie für seine unverblümten politischen Statements. In seinem vielfältigen Schaffenswerk, welches von skulpturalen Installationen und architektonischen Projekten zu Fotografien und Videos reicht, kommentiert er immer wieder Menschenrechtsfragen und kritisiert deren Verletzungen, die auch zu Repressalien gegen ihn durch die chinesische Regierung geführt haben.

Seit einiger Zeit schon macht Ai Weiwei auf die aktuelle Flüchtlingskrise aufmerksam, in der Millionen von Menschen ihre Heimat auf der Suche nach einem Zuhause und einem Leben in Sicherheit verlassen haben. Angefangen von seinen permanenten Berichten aus den Flüchtlingslagern in Griechenland, der Türkei, dem Libanon, Jordanien, Israel, Palästina und Italien in den sozialen Medien, oder der Umhüllung der Säulen des Berliner Konzerthauses mit gebrauchten Schwimmwesten von Flüchtlingen Anfang des Jahres, bis hin zum Solidaritätsmarsch für Flüchtlinge, den er vergangenes Jahr gemeinsam mit dem britisch-indischen Künstler Anis Kapoor in London organisierte, ist es das selbsternannte Ziel des chinesischen Künstlers, „die Würde der Flüchtlinge zu schützen“.

„Ich fühle mich natürlich mit dem Daseinszustand eines jeden Menschen verbunden, der gezwungen ist, seine Heimat zu verlassen“ erklärt Ai Weiwei im Gespräch mit Hans-Jürgen Commerell von Aedes. Wegen der politischen Gesinnung seines Vaters Ai Qing hat er selbst seine Kindheit im auferlegten Exil in einer abgelegenen Region Chinas verbracht. Diese Erfahrung prägte ihn nachhaltig. Später dann zu Beginn der 1980er Jahre ging er ins Exil in die USA, um den Einschränkungen durch die chinesische Gesellschaft zu entfliehen. Aus diesem Grund ist für Ai Weiwei die Flüchtlingsfrage eine ausgesprochen persönliche Thematik, die ihn bereits sein Leben lang begleitet und nach eigener Aussage zu einem Weltbürger gemacht hat.

Für die Ausstellung Post Resettlement im Aedes Architekturforum - in dem Ai Weiweis Arbeit bereits 2001 zum ersten Mal zu sehen war - fungiert er nun als Künstler und Kurator und lädt den palästinensischen Künstler Eid Hthaleen ein, seine Arbeiten in Berlin auszustellen. Die beiden haben sich auf Ai Weiweis letzten Reisen durch Israel und Palästina kennengelernt und spiegeln in der Ausstellung ihre Erfahrungen im Westjordanland wider. Der aus dem Beduinen-Dorf Umm Al Khair stammende Eid Hthaleen baut spielzeuggroße Modelle von Jeeps, Baggern, Räumfahrzeugen und Hubschraubern aus Plastik, Metall und anderem gefundenen Material. Obwohl unter der ständigen Bedrohung von Abriss und Vertreibung entstanden, verwandelt Eid ebendiese Fahrzeuge, die zur Zerstörung seiner Umwelt eingesetzt werden, „zurück zu konstruktiven Elementen, die wieder für ihre positive Verwendung geschätzt werden können.“ Mit der Ausstellung Post Resettlement lenkt Ai Weiwei, der durch die Inszenierung der Ausstellung in Dialog mit Eids Arbeiten tritt, erneut die Aufmerksamkeit auf eine weitere Verletzung von Menschenrechten.

Unterstützer

Für die Unterstützung der Ausstellung danken wir:

Ärzte ohne Grenzen, LKF - Landesweiter Koordinierungsstab Flüchtlingsmanagement