SWISS SHAPES & ZURICH HAPPENS
SWISS SHAPES - JUNGE SCHWEIZER ARCHITEKTEN
Was kommt nach der Swiss Box?
Spätestens in den 90er Jahren erlangte die Schweizer Architektur weltweite Anerkennung, auch über Fachkreise hinaus. Mit ihren minimalistischen Meisterwerken zwischen Basel und Graubünden erreichte die so genannte Swiss Box höchste Weihen.
Inzwischen hat jedoch eine junge Architektengeneration diesen Weg in die Abstraktion verlassen und sich neuen Zielen zugewandt. Die Verlagerung des Interesses von der Oberfläche hin zum Raum kennzeichnet die präsentierten Arbeiten. Ausgewählt wurden Projekte, die beispielhaft neue räumliche, funktionale, konstruktive, städtebauliche oder ökologische Qualitäten zeigen.
Vom Ferienhaus zur Festhütte, vom Schulhaus bis zur Aufbahrungshalle ist eine Vielfalt an Nutzungen auszumachen. Nicht selten sind es Häuser, bei denen entsprechend ihrer lokalen Verbundenheit, Ressourcen schonende Materialien verarbeitet oder in Bezug auf ihr Energiekonzept neue Wege der Nachhaltigkeit beschritten werden. Mit diesem Aufbruch ist auch ein entwerferisches Interesse an einer neuen architektonischen Form verbunden. Dies zeigt sich in einer Tendenz zu mehreckigen Grundrissen: Swiss Shapes. Die architektonischen Körper nehmen mit ihren Kanten maßgenaue Bezüge zum Kontext auf oder scheinen der freien Intention der Architekten zu entstammen. Zwischen diesen beiden Polen spannt sich das formale Repertoire der ausgewählten Gebäude auf.
Die Projekte mit ihren spezifischen Swiss Shapes stellen nach der Swiss Box ein neues architektonisches Paradigma dar. Eine Auseinandersetzung mit der Theorie dieser neuen Phänomene steht bislang noch aus. Ein distanzierter Blick auf die Schweizer Architektur könnte die Analyse erleichtern.
Neun Gebäude von neun Architekten - EM2N / Mathias Müller und Daniel Niggl; Guignard + Saner / Pascale Guignard und Stefan Saner; Bosshard Vaquer / Daniel Bosshard und Meritxell Vaquer; Clavuot; Müller Sigrist Architekten AG / Pascal Müller und Peter Sigrist; Graber Pulver Architekten AG / Marco Graber und Thomas Pulver; Christ & Gantenbein AG / Christoph Gantenbein und Emmanuel Christ; sabarchitekten Basel / Markus Kägi, Andreas Reuter, Dominique Salathé, Thomas Schnabel; Boegli Kramp Architectes SA / Mattias Boegli und Adrian Kramp - bieten einen Einblick in die jüngste Produktion aus der Schweiz.
Kuratoren der Ausstellung sind die Architekten Florian Kessel und Roland Züger.
Weitere Informationen: www.swissshapes.org
ZURICH HAPPENS
Industrielandschaften im Wandel
Der städtebauliche Wandel in Zürich wird innerhalb der Ausstellung unter drei Schwerpunkten betrachtet: Wandel - Prozess - Mensch und visualisiert sie mittels unterschiedlicher Medien. Am Beispiel Zürich Nord und Zürich West lässt sich das Spannungsbild zwischen städtebaulichen Visionen und der Realität der Umsetzung exemplarisch aufzeigen. Beide Entwicklungsgebiete sind Umnutzungsprojekte ehemaliger Industriebrachen, deren Erfolg international ausgewertet wurde und Umbauprozesse anderer Städte positiv beeinflussten.
Nach einem Wettbewerb zu Beginn der 90er, den das junge Team Sylvia Ruof und Cary Siress gewann, erfolgte die Konversion des Stadtquartiers Zürich Nord. Ein Areal, das durch Großindustrieanlagen geprägt war und sich nun zu einem lebendigen Wohn- und Arbeitsquartier entwickelt. Die daraus resultierenden Erfahrungen flossen in den Umwandlungsprozess des Stadtgebietes Zürich West ein. Ein Umbruch, der derzeit in Gang ist und in dem bereits deutlich geworden ist, wie lebendig sich dieser Wandel vollzieht.
Die Ausstellung bietet einen Einstieg in das komplexe Themenfeld: Stadtentwicklung, Entwurf, Planung und Umsetzung in demokratischen Mitbestimmungsprozessen. Großformatige Fotos bebildern den Umbauprozess der Stadtquartiere Zürich Nord und Zürich West. Die Ausstellung verweist auf eine umfangreiche Analyse und Dokumentation, die derzeit in Arbeit ist und 2007 detailliert den Gesamtprozess darstellen wird. Illustrationen geben in Kürze den geschichtlichen Wandel wider. Der Gesamtprozess wird textlich erläutert, wobei Beteiligte, Initiatoren, Planer und Nutzer in Text und Bild zu Wort kommen.
Die Ausstellung vermittelt Grundzüge der Strategien und Planungen, dokumentiert einen modernen Umgang im Städtebau, zeigt erfolgreiche Ergebnisse und stellt ihre Perspektiven für die Zukunft dar.
Betritt der Besucher den neuen Studio-Ausstellungsraum fällt ihm in 3.50m Höhe eine den Raum durchdringende Panoramafotografie ins Auge. Auf ihr ist nicht nur Zürich mit seinen beiden großen städtebaulichen Quartieren Zürich Nord und Zürich West zu sehen, sondern auch eine Überlagerung von ALT und NEU. Unterhalb dieses Panoramas wird mit großflächigen Fotografien in neue gebaute Projekte 'gezoomt'. Sie stellen damit beispielhaft Auszüge aus dem Panorama dar. Weiterhin wird der Planungsprozess dargestellt und eine Auswahl von 'ausgezeichneten Bauten' aus Zürich präsentiert. Historische Fotos des ABB-Geländes dokumentieren den Ursprung der städtischen Entwicklung und den darauf folgenden Konversionsprozess.
Dieses Ausstellungsprojekt von Aedes wurde gemeinsam mit Matthias Erzinger von der ETH Zürich/Forschung live! initiiert, kuratiert und organisiert.
Beide Ausstellungen finden im Rahmen des Auftrittes des Kantons Zürich zum Schweizer National-feiertag am 1. August in Berlin statt und werden durch die Schweizerische Botschaft, den Kanton Zürich, den ETH Rat, die ETH Zürich und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt.
Die Ausstellung wird unterstützt von Zumtobel.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen:
Kristin Feireiss Aedes
Botschafter Dr. Christian Blickenstorfer Schweizerische Botschaft in Berlin
Franz Eberhard Dipl. Architekt ETH / SIA / BSA, Direktor im Amt für Städtebau Zürich
Roland Züger and Florian Kessel Kuratoren der Ausstellung Swiss Shapes.
Aedes Katalog
Es erscheint ein gemeinsamer Aedes-Katalog zu beiden Ausstellungen (€ 10.-)
Diese Ausstellung wurde ermöglicht mit der großzügigen Unterstützung von: