Das Büro Ingenhoven Overdiek und Partner wurde 1992 von Christoph Ingenhoven und Jürgen Overdiek in Düsseldorf gegründet. Ziel der Entwurfsarbeit in allen Projekten ist die ganzheitliche Planung in enger Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Beratern. Inhaltliche Fragestellungen werden dabei immer an der Effizienz der ökonomischen Verantwortung, dem ökonomischen Umgang mit Ressourcen und der technischen Machbarkeit gemessen. So entsteht eine von innovativer Technologie geprägte, den Bedürfnissen der in den Gebäuden lebenden und arbeitenden Menschen entsprechende Architektur, die nicht allein einem künstlerischen Anspruch entspringt, sondern die Verantwortung der Architekten für die Umwelt widerspiegelt.
Zu den wichtigsten Projekten des Architektenteams zählen u.a. das Projekt für die Commerzbank AG, Frankfurt a.M. (1991); die Hauptverwaltung der RWE AG, Essen (1991-97); Wang Xiang International Plaza, Shanghai (1994-2000); die Hauptverwaltung der Stadtsparkasse Düsseldorf (1997-2000); das Hochhaus am Olympiapark, München (1998-2001); der Hauptbahnhof Essen (1997-2001); Projekte für Hochhäuser am Lehrter Stadtbahnhof und am Alexanderplatz, Berlin und der Hauptbahnhof Stuttgart (1997-2008), der in der Galerie Aedes präsentiert wird.
Der Stuttgarter Hauptbahnhof ist der Prototyp einer neuen Bahnhofsgeneration: Sie sanfte Integration von Hochgeschwindigkeitstrassen in die Stadtlandschaft, Light-Tech-Konstruktion, Schönheit und Eleganz bestimmen den Charakter dieses Bahnhofs. Ökologie, Ökonomie und Techik sind ebenso integrale Bestandteile wie Komfort und Sicherheit. Der Bonatz-Bau und der Hauptbahnhof werden sowohl zur Keimzelle der Stadtentwicklung "Stuttgart 21" als auch zum Bindeglied von alter und neuer Stadt. Der Schloßgarten bleibt das "grüne Herz" Stuttgarts, der neue Hauptbahnhof gibt der Stadt mehr Schloßgarten zurück. Der Bonatz-Bau wird zur Loggia mit Turm als Wahrzeichen. Das Schalendach mit seinen großzügigen Öffnungen verzahnt die Bahnsteigebene mit der Platz- und Parklandschaft. Weiträumige Blickbeziehungen und das elegante Tragwerk geben dem Hauptbahnhof seine unverwechselbare Identität. Das Tragwerk zeichnet sich durch Minimierung der Konstruktionshöhe sowie der Ausnutzung der natürlichen Energieressourcen durch die flächige Erdüberdeckung aus. Die Form des kontinuierlich wirkenden und ausschließlich auf Druck bestehenden Schalentragwerks basiert auf dem umgekehrten Hängemodell.
Das Projekt und der aktuelle Planungszustand werden anhand von Skizzen, Fotos und Modellen erläutert.
Aedes Katalog
