Die Ausstellung Arctic Nordic Alpine widmet sich zeitgenössischer Architektur in gefährdeten Naturlandschaften und beleuchtet insbesondere den Einfluss baulicher Eingriffe auf Regionen mit extremen klimatischen Bedingungen. Präsentiert werden wegweisende Projekte des international renommierten Architektur- und Designbüros Snøhetta, darunter das energieeffiziente Hotel Svart in Svartisen, das Besucherzentrum des Arctic World Archive in Spitzbergen und das Museumsquartier in Bozen. Diese Gebäude verdeutlichen, dass Architektur maßgeblich zum Klimaschutz beitragen kann, indem sie mit innovativen Strategien und Lösungen einen nachhaltigeren Umgang mit der Natur fördert – und dies im Dialog mit der Landschaft. Die Ausstellung, in der auch Entwürfe von Studierenden zu sehen sind, wurde von Snøhetta konzipiert und gestaltet und wird in Kooperation mit Zumtobel Lighting und dem Magazin AW Architektur & Wohnen bei Aedes gezeigt. Anlässlich dieser Schau wird Snøhetta mit dem angesehenen Preis AW Architekt des Jahres 2020 ausgezeichnet.
AW Architekt des Jahres 2020 geht an Snøhetta
Bereits zum neunten Mal vergibt AW Architektur & Wohnen den Preis AW Architekt des Jahres. Mit dieser Auszeichnung ehrt die Redaktion Architekten, die durch individuelle Konzepte und kreative Gestaltungsideen neue Impulse für Architektur und Stadt geben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u. a. MVRDV, UNStudio, BIG und Dorte Mandrup. In diesem Jahr geht der Preis an das norwegische Büro Snøhetta „für seinen Ansatz, Architektur interdisziplinär zu denken, sie als besonderen Ort der Begegnung zu gestalten, sie als Teil der umgebenden Landschaft zu begreifen – und Bauten selbst als Landschaft zu interpretieren“, erklärt Jörn Kengelbach, Chefredakteur von AW Architektur & Wohnen.
Perspektivenweg, Seegrube in Innsbruck, Österreich © Christian Flatscher
Hintergrund der Ausstellung
Die größten aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für Planer und Architekten liegen in den Städten und Ballungsräumen, und so mag die Beschäftigung mit architektonischen Projekten in weniger dicht besiedelten Gebieten zunächst einmal nicht so vordringlich erscheinen. Snøhetta erwartet jedoch, dass die Belastung durch den Menschen auch außerhalb der Städte deutlich zunehmen wird.
Kjetil Trædal Thorsen, Mitgründer von Snøhetta, betont: „Für viele Menschen ist die Peripherie ins Zentrum des Interesses gerückt und die Natur zu einem Sinnträger geworden. Auch wenn es widersprüchlich erscheinen mag, werden dadurch abgelegene Gegenden besonders attraktiv für Menschen, die zunehmend den Wunsch haben, Teil von etwas Authentischem zu sein. Um die vielfältige Nachhaltigkeit dieser Orte für die Zukunft zu bewahren, ist es oft richtig, nicht zu intervenieren. Aber an Orten, die bereits unter Druck stehen, wird es entscheidend sein, dafür zu sorgen, dass eine weitere Zerstörung verhindert wird. Wir sind uns bewusst, dass jeder Eingriff den aktuellen Zustand eines Ortes verändert. Mit unserer Leidenschaft zu gestalten und unserer Vorstellungskraft können wir die Geschichten, die die Natur erzählt, einbeziehen und in architektonische Form und Sprache übersetzen.“
Tverrfjellhytta - Norwegian Wild Reindeer Centre Pavilion in Hjerkinn, Dovre, Norwegen © Diephotodesigner.de OHG 2010 | © Ketil Jacobsen
Ausstellung
Mit der Ausstellung Arctic Nordic Alpine und dem begleitenden Katalog leistet Aedes, gemeinsam mit Zumtobel Lighting und dem Hamburger Magazin AW Architektur & Wohnen, einen weiteren Beitrag zum Dialog über nachhaltige Architektur in natürlichen und ländlichen Umgebungen, in denen sich die Bewohner Wohlstand und ein zufriedenes Leben aufbauen wollen, ohne die Natur zu zerstören. Die von Snøhetta konzipierte und gestaltete Ausstellung untersucht die vielfältigen räumlichen Auswirkungen, die kleine ebenso wie große Bauprojekte auf ihre jeweilige Umgebung haben. Lokale Gegebenheiten wie Topografie und Ökologie werden dabei genauso in den Blick genommen wie kulturelle, soziale oder wirtschaftliche Aspekte, beispielsweise der Tourismus. Eine großformatige Installation aus bedruckten Textilien, spektakuläre Modelle und Filme bieten den Besuchern ein anregendes Erlebnis. Arctic Nordic Alpine präsentiert 20 herausragende realisierte und geplante Projekte von Snøhetta und gibt daneben Einblicke in die interdisziplinäre Arbeitsweise des Büros. Darüber hinaus werden acht Entwürfe von Studierenden der Universität Stuttgart, der Universität Innsbruck, der Architektur- und Designhochschule Oslo und der Osloer Studierendeninitiative 120 Hours gezeigt.
Under (Unterwasser-Restaurant) in Lindesnes, Norwegen © Ivar Kvaal
Jubiläen
Mit dieser Ausstellung feiert das Aedes Architekturforum nicht nur sein 40-jähriges Bestehen, sondern auch die langjährige Partnerschaft mit dem Unternehmen Zumtobel, das sein 70-jähriges Jubiläum begeht. Seit 25 Jahren fördern der weltweit operierende österreichische Leuchtenhersteller und Aedes den internationalen und interdisziplinären Architekturdiskurs im Spannungsfeld von Kultur und Technologie im baulichen Kontext. Ein Ergebnis dieser für beide Seiten fruchtbaren und erfolgreichen Partnerschaft ist seit 2007 der gemeinsam entwickelte, international anerkannte Zumtobel Group Award – Innovations for Sustainability and Humanity in the Built Environment. Das 70-jährige Jubiläum von Zumtobel markiert einen weiteren Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und renommierten Architekturbüros. So basiert die Neugestaltung des Konzernsitzes und der Produktionsstätten der Zumtobel Group in Dornbirn auf einem nachhaltigen Gestaltungskonzept von Snøhetta.
Svart (Hotel) in Svartisen, Norwegen © Snøhetta/Plompmozes | © Snøhetta/Plompmozes | Besucherzentrum Arctic World Archive in Longyearbyen, Svalbard, Norwegen © Snøhetta and Plomp
Snøhetta
In den vergangenen 30 Jahren hat Snøhetta eine Reihe von Kulturbauten realisiert, die zu den bemerkenswertesten der Welt gehören: Die Geschichte des Büros begann 1989 mit dem Gewinnerentwurf zum Wettbewerb für die neue Bibliothek von Alexandria in Ägypten. Später folgten unter anderem die Norwegische Nationaloper in Oslo, das San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) und der National September 11 Memorial Museum Pavilion im World Trade Center in New York City. Seit seiner Gründung ist das norwegische Architektur- und Designstudio seinem ursprünglichen transdisziplinären Ansatz treu und verbindet in seinen Projekten Architektur, Landschaftsgestaltung, Kunst, Innenarchitektur, Grafik- und Produktdesign. Snøhetta hat Büros in sieben Städten in sechs Ländern – in Oslo, New York, San Francisco, Innsbruck, Paris, Hongkong und Adelaide – und beschäftigt aktuell mehr als 250 Mitarbeiter aus 30 Nationen.
Zumtobel Lighting
Zumtobel Lighting, ein Unternehmen der Zumtobel Gruppe, ist ein international führender Anbieter ganzheitlicher Lichtlösungen für die professionelle Gebäudebeleuchtung im Innen- und Außenbereich. Seit 70 Jahren entwickelt Zumtobel innovative, maßgeschneiderte Lichtkonzepte die höchste Ansprüche an Ergonomie, Wirtschaftlichkeit, Design und Umweltverträglichkeit erfüllen.
AW Architektur & Wohnen
AW Architektur & Wohnen, mit Sitz in Hamburg, ist das führende Magazin für Architektur, Design, Wohnen, Gartengestaltung und Reisen in Deutschland. Seit mehr als 63 Jahren beteiligt sich AW Architektur & Wohnen aktiv am kulturellen Diskurs, setzt sich für höchste Qualität in Architektur, Innenarchitektur und Produktdesign ein und präsentiert internationale Vordenker aus diesen Bereichen.
Aedes Katalog
Englisch, 10€
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Eine Ausstellung anlässlich
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AW Architektur & Wohnen, Zumtobel, Erlacher, ImageMedia
Pressestimmen
„Die wie immer eindrucksvoll gestaltete Ausstellung bei Aedes unter dem Titel Arctic Nordic Alpine ist selbst ein Beispiel für Snøhettas umfassenden Designansatz. Landschaftsmodelle, computergesteuert aus Schichtholz gefräst, hängen von der Decke; über Eck zeigt eine doppelte Videoprojektion Entwürfe des Büros rund um den Globus […].“ Bernhard Schulz, Tagesspiegel
„Die wandhohen Zeichnungen im ersten Ausstellungsraum erlauben dem Besucher durch die vielfältigen Ideen der Entwerfenden zu streifen. Die Pläne, topografischen Zeichnungen und Handskizzen werden von kleinen QR-Codes begleitet, die weiterführende Informationen mit dem Smartphone abrufbar machen.“ Ananda Ehret, Bauwelt
„Das Architekturbüro Snøhetta versteht sich als Kollektiv. Von Anfang an fühlte man sich der sozialen Nachhaltigkeit verpflichtet, auch dem Schutz der Natur. Jetzt wurde Snøhetta mit dem renommierten Preis Architekt des Jahres 2020 ausgezeichnet.“ Moritz Holfelder, Bayerischer Rundfunk
„Viele ihrer Gebäude sind von atemberaubender Schönheit, klar, fast simpel, dabei magisch, vor allem jene, die wie gebaute Landschaft in der Natur wirken. Auf einer Hochebene, an einem Fjord, im Meer. In der Arktis, den Alpen oder den unberührten Regionen Norwegens.“ Ulrike Plewnia, Focus Online
„In den vorgestellten Projekten wird deutlich, wie Snøhetta die ästhetische, aber auch die soziale und energetische Einbettung in die Umgebung gelingt.“ Tom Mustroph, die tageszeitung