Das Hamburger Magazin AW Architektur & Wohnen hat das dänische Büro Dorte Mandrup zum „AW Architekt des Jahres 2019“ gekürt. Aus diesem Anlass präsentieren AW Architektur & Wohnen und Aedes erstmals eine umfassende Ausstellung ihrer großartigen Arbeiten im Aedes Architekturforum in Berlin.
Seit 2012 zeichnet das renommierte Magazin AW Architektur & Wohnen international bekannte Architekturbüros für herausragende Leistungen in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit, Vielseitigkeit und Einzigartigkeit in der Architektur aus. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die niederländischen Büros MVRDV und UNStudio, das dänische Büro BIG, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner und der Mexikaner Alberto Kalach.
Die dänische Architektin Dorte Mandrup-Poulsen ist Gründerin und Kreativdirektorin des Architekturbüros Dorte Mandrup in Kopenhagen. Seit mehr als 20 Jahren entwirft sie bedeutende Bauwerke, in denen sie die enge Wechselbeziehung zwischen Architektur, Natur und einer zeitgemäßen Gestaltung des Lebensumfeldes für die Bedürfnisse der Menschen thematisiert, hinterfragt, inspiriert und verdeutlicht.
Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum an Dorte Mandrups Arbeiten und veranschaulicht diese anhand verschiedener Medien, darunter Fotografien, Modelle und Filme.
Wadden Sea Centre in Esbjerg (Dänemark), 2017. © Adam Moerk
Dorte Mandrup verfolgt einen humanistischen Ansatz in der Architektur, bei dem es darum geht, Gebäude zu entwerfen, die mit ihrer Umgebung kommunizieren und immer den Kontext berücksichtigen. Im Mittelpunkt ihrer Entwürfe stehen die Nutzeranforderungen und die Einbindung in das urbane und soziale Gefüge. Oder – wie bei der Wattenmeer-Trilogie – die Interaktion des Menschen mit der einzigartigen Natur und der Kulturgeschichte des Ortes, womit sie das Bewusstsein für die globale Landschaft schärft, die so gewaltig und zugleich so fragil ist. Die Projekte wollen wichtige Aspekte der Gemeinschaften und Landschaften vermitteln, damit diese Umgebungen verstanden, respektiert und geschützt werden und eine nachhaltige Zukunft gestaltet wird.
Am Beginn der Entwurfsarbeit stehen für das Büro künstlerische Überlegungen, wozu Dorte Mandrup ausführt: „Im besten Fall entsteht daraus Architektur als Kunst und Kunst als Architektur, die ihren Kontext versteht und herausfordert. Wir alle tragen Verantwortung dafür, eine bessere Zukunft aufzubauen und die Probleme unserer Zeit anzugehen. Wir müssen uns trauen, den Status quo infrage zu stellen – zu experimentieren und mit Alternativen zu spielen. Wir betrachten es als unsere größte Verantwortung, Ideen in großartige, baubare Entwürfe zu verwandeln.“
Sundbyøster Hall II in Kopenhagen (Dänemark), 2015. © Adam Moerk
Die Ausstellung stellt ein Auswahl von innerstädtischen Projekten vor, die hier die Gemeinschaften und Beziehungsgefüge stärken, so z.B. der Wasserflugzeug-Hangar H53 in Kopenhagen, die Sundbyøster Hall in Kopenhagen, das Kulturhaus- und Bibliotheksgebäude in Karlskrona und die Vorschule in Råå, Helsingborg. Diese werden zusammen mit der Wattenmeer-Trilogie präsentiert – einer Reihe von Kulturbauten, die das beeindruckende UNESCO-Weltnaturerbe des Wattenmeers zum Thema haben, das sich von Dänemark über Deutschland bis in die Niederlande erstreckt. Modelle, Videos, VR-Filmen, O-Töne und Artefakte erläutern die Arbeitsweise des Büros, die das Vorhandene stärkt und Neues hervorbringt. Für Bewohner und Orte – Mensch und Natur.
In der Begründung der Jury sagt Jörn Kengelbach, Chefredakteur AW Architektur & Wohnen: „Dorte Mandrup wurde zum AW Architekt des Jahres 2019 ernannt. Sie ist der achte Träger dieser besonderen Auszeichnung. Ihr Büro erhält den Preis für ihr Werk, in dem sie intelligente Bauten mit Mehrzweck schafft unter intensiver Analyse der Begebenheiten und Bedürfnisse der Nutzer. Ihre Architektur dient immer in erster Linie dem Wohlbefinden des Menschen. Ihr Werk reicht von innovativen Stadtteilzentren über Supermärkte mit aufgesattelter Sporthalle und Apartmentblocks, von spektakulären Kultureinrichtungen für Kinder bis zu spektakulären Umwidmungen von Architekturklassikern in moderne Büro- und Hochschuleinrichtungen. So analytisch und sachlich ihre Herangehensweise ist, so formal aufsehenerregend sind ihre Ergebnisse.“
Amager Kinderkulturhaus in Kopenhagen (Dänemark), 2013. © Jens Lindhe, Torben Eskerod
Über Dorte Mandrup
1991 schloss Dorte Mandrup ihr Studium an der Architekturschule Aarhus ab. 1991-92 studierte sie Bildhauerei und Keramik am G.S.C. Art Department in den Vereinigten Staaten. 1999 gründete sie in Kopenhagen ihr Büro „Dorte Mandrup“ und beschäftigt dort derzeit ein 70-köpfiges internationales Team.
Sie ist immer wieder als Gastprofessorin im Ausland tätig, zuletzt an der Cornell University in den USA. 2019 war sie Vorsitzende des Mies van der Rohe Awards. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter 2015 den „WAN Mixed-use Award“ für die Sundbyøster Hall, 2016 den „Träpriset“ für die Kindertagesstätte in Råå, 2017 den „Green Good Design Award“ des Chicago Atheaneum, den „Breeam Building of the Year 2017“ des Sweden Green Building Award und den „Berlin Art Prize 2019“ der Architekturabteilung der Berliner Akademie der Künste.
AW Architektur & Wohnen ist Deutschlands führendes Magazin für Architektur, Design, Wohnen, Reise und Garten. Seit mehr als 60 Jahren ist AW maßgeblich am kulturellen Diskurs beteiligt und setzt mit ausgefallenen Produktionen von Wohnungen, Häusern, architektonischen Meilensteinen und Portraits über die Stars der Designszene Maßstäbe in der deutschen und internationalen Zeitschriftenlandschaft.
Råå Vorschule in Helsingborg (Schweden), 2013. © Adam Moerk
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AW Architektur & Wohnen, USM, Dedon