DEUBAU 2012

Kranhaus Süd

Büroturm im Kölner Rheinauhafen


 
Die Revitalisierung des Kölner Rheinauhafens, ehemals innerstädtisches Brachland, ist das derzeit umfangreichste innerstädtische Stadtentwicklungsvorhaben. Im Zuge der städtebaulichen Quartiersentwicklung entstanden unter anderem drei Kranhäuser
nach Plänen der Architekturbüros BRT – Bothe Richter Teherani und Alfons Linster auf der nördlichen Halbinsel des Rheinauhafens. Die Pläne für das Kranhaus Süd, ein 18-geschossiges Bürogebäude nahe der südlichen Zufahrt am Hafenamt, entwarf das Büro IDK Kleinjohann mittels Software der Firmen DICAD Systeme GmbH und Nemetschek AG.

DICAD entwickelte das 2D/3D-CAD-System Strakon für den Einsatz auf dem Gebiet der Baukonstruktions-, Schal- und Bewehrungsplanung im Ingenieur-, Hoch-, Tief- und Fertigteilbau. Die Software bietet die Möglichkeit, alle Eingaben jederzeit zu überprüfen und führt nötige Änderungen an den entsprechenden Bauteilen und Listen automatisch und normengerecht durch. Zudem erlaubt Strakon den zeitgleichen Zugriff mehrerer Mitarbeiter im Netzwerk.

Das Planungssystem Allplan der Firma Nemetschek ermöglicht 2D-Konstruktion und 3D-Modellierung inklusive Mengen- und Kostenermittlung. Für unterschiedliche Bereiche wie Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Ingenieurbau, oder Haustechnik werden jeweils eigene Pakete angeboten. Allplan ist kompatibel mit traditionellen Austauschformaten wie DXF oder DWG, aber auch mit den Formaten IFC und PDF oder der Visualisierungssoftware CINEMA 4D. Anlässlich der DEUBAU wird Nemetschek die aktuelle Version Allplan 2012 vorstellen.

Eine besondere Herausforderung bei der Planung des Kranhauses ist die Abfangung der Lasten. Beim Kranhaus Süd wird die Summe der vertikalen und horizontalen Lasten im Untergeschoss über Wandscheiben zunächst in die Pfahlkopfplatte eingeleitet und von dort über die Großbohrpfähle in den Baugrund abgetragen. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die Treppen- und Aufzugskerne sowie über die Wandscheiben.

Bei den Regelgeschossdecken handelt es sich um 25 Zentimeter dicke punktgestützte Flachdecken mit Betonkernaktivierung, die Stützweiten betragen 6,75 x 7,75 Meter. An einigen Stellen werden Deckenverformungen bis zu 35 Millimeter erreicht, was eine Überhöhungen der Schalung erforderlich machte. Im Bereich der Lasteinleitung in die Stützen wurde die vorgesehene Betonkernaktivierung ausgespart.

Die Abfangung der Geschosse 10 bis 14 übernimmt ein 3,25 Meter hoher Balkenrost, der mit Litzenspanngliedern mit nachträglichem Verbund vorgespannt wurde. Die Lasten werden über die vorgespannten Längsträger – ausgebildet als Einfeldträger mit Kragarm – sowohl direkt in die Stahlbetonwand als auch indirekt in den vorgespannten Querbalken abgeleitet. Ein vorgespannter Querträger leitet die Lasten in die Megastütze ein, von wo sie in den Baugrund abgetragen werden.


Projekt: Kranhaus Süd, Neubau Bürogebäude Rheinauhafen Köln
Bauherr: Deutsche Immobilien AG, moderne stadt
Architekten: BRT – Bothe Richter Teherani, Alfons Linster
Ausführende Firma: Ed. Züblin AG, Direktion NRW
Tragwerksplaner: IDK Kleinjohann GmbH & Co. KG, Köln
Software: DICAD Systeme GmbH, Nemetschek AG

DICAD Systeme GmbH auf der DEUBAU 2012:
Halle 1, BVBS Gemeinschaftsstand, Stand Nr. 223

Nemetschek AG auf der DEUBAU 2012:
Halle 1.0, Stand Nr. 414