D60 / D60-2
Klassizismus für den Garten: Karl-Friedrich Schinkels ikonische Gartenmöbel sind zurück
Hersteller:
Tecta
Klassizismus für den Garten
Der Thonet-Kaffeehausstuhl Nr. 14 (1859) gilt als das erste seriell gefertigte Möbelstück – und damit als Initialzündung des industriellen Designs. Bei dieser Betrachtung wird allerdings eine weitere Möbelikone unter den Tisch gekehrt: Karl-Friedrich Schinkels Gartensessel D60 sowie die passende Sitzbank D60-2 aus dem Jahr 1825. Der umtriebige Baumeister hatte die Möbel ursprünglich für seinen Neuen Pavillon im Schlosspark Charlottenburg entworfen. Doch schon bald wurden die in der Königlichen Eisengießerei zu Berlin gefertigten Sitzmöbel in Gärten und Parkanlagen in ganz Preußen eingesetzt – und avancierten damit zum ersten, veritablen Serienprodukt, das heute von Tecta wieder produziert wird.
Auch Schinkel hat die Welt nicht neu erfunden, sondern das Vergangene auf erfrischende Weise neu interpretiert. Als Vorlage seiner Möbel dienten die seit der Antike bekannten Scherenstühle, die sich falten und damit leicht transportieren ließen. Das Prinzip der hintereinander gereihten, überkreuzten Holzfüße ist von Schinkel auf eine Ebene zusammengeführt worden. Das Ergebnis sind markante Trägerelemente, die Fuß und Armlehne zu einer Einheit machen und durch Querleisten miteinander verbunden werden. Die Form dieser eisernen Bogenelemente, die sich nun allerdings nicht mehr falten ließen, diente rund einhundert Jahre später als Vorlage für eine weitere Möbelikone: Mies van der Rohes 1928 vorgestellten Barcelona Sessel. nk