Can
Ronan und Erwan Bouroullec haben für Hay diese Sofakollektion entworfen, die ihre Nutzer von Zwängen befreien soll
Hersteller:
Hay
Designer: Ronan & Erwan Bouroullec
Du kannst!
Sofas sind sperrig, ihr Bezug oft sensibel und, überhaupt, allein ihres Gewichts wegen eher unmobil? Befreien wir uns von den Stereotypen und blicken auf ein Gegenangebot, das Ronan und Erwan Bouroullec für Hay entwickelt haben. Der dänische Hersteller präsentierte seine Neuheiten der Mailänder Designwoche 2016 in einer imposanten Halle im Designquartier Brera. Im Auf und Ab eines großen Labyrinths war hier das Publikum gezwungen, die einzelnen Wohnwelten zu erkunden – darunter die Sofakollektion Can.
Das Möbel kommt flach gepackt und wird vom Käufer zuhause zusammengebaut. Es besteht aus einem Stahlrohrgestell, einer derben textilen Plane, die auf das Grundgerüst gespannt wird, und mehreren Polstern und Kissen. Damit ist das Sofa enorm leicht und bleibt einfach transportabel. Das Design, so beschreibt es Erwan Bouroullec, „erinnert ein wenig an die Formensprache eines Zeltes, und auch an die von Reisemöbeln, an Daybeds, die sich aufklappen lassen, mit einem Holz- oder Metallgestell und einer starken Bespannung, auf der man liegt.“ Bei der farblichen Gestaltung bleiben etliche Möglichkeiten offen. Zur Auswahl stehen Textil- oder Lederbezüge in vielen Grau-, Braun-, Blau- oder Fliedertönen mit abgesetzten Nähten. Das Gestell gibt es in Schwarz oder auffälligem Feuerrot. Neben einem Dreisitzer gehört ein Zweiersofa und ein Sessel zur Kollektion.
Seine Details verdanke Can vor allem der handwerklichen Fertigkeit der Polsterer, erzählt Bouroullec. Letztlich aber zeichnet sich das Möbel besonders dadurch aus, dass es gerade nicht bis in letzte Detail festgelegt ist. Und genau hier erklärt sich der Name: Er steht für „you can“, du darfst alles damit machen, habe nur keine Angst. „Es kommt so häufig vor, dass Leute ihr Sofa nicht benutzen, ängstlich davor, Wein darauf zu verschütten, sodass sie ihm gegenüber keine entspannte Haltung entwickeln“, meint Bouroullec. Bei Can wird hoffentlich das Gegenteil der Fall sein. mh