PRANLAS – DESCOURS, Paris

Architektur, Situationen

Austellung:
23. März – 13. Mai 2012

Eröffnung:
23. März 2012

Zur Ausstellung sprechen:
Dr. h.c. Kristin Feireiss, Aedes
Kaye Geipel, Architecture Critic, Bauwelt, Berlin

 

Aedes Kooperationspartner

 

powered by BauNetz


Architektur, Situationen


Die Begriffskombination des Titels soll weniger auf einen identitätsbezogenen Kontextualismus verweisen als vielmehr die Überlegung zum Ausdruck bringen, dass es in der Architektur vor allem um Gebäude, Gedanken und Darstellungsformen geht, in denen immer wieder aus Neue bestimmte Zusammenhänge – Situationen – auf Grundlage eines über Geschichte, Kunst und Politik in deren weitestem Sinne bestehenden Wissens in adäquate Fragestellungen überführt werden.

Dieses Fragenstellen und Immer-wieder-neu-Formulieren kann sich auf architektonischer wie auf gebietsmäßiger Ebene vollziehen in Form von Veränderungen, die allein das architekto-nische Vokabular betreffen, aber genauso gut in der Schaffung ganzer Metropolenlandschaften.

Die Ausstellung ist darauf angelegt, anhand von fünfzehn Projekten zu veranschaulichen, dass und inwiefern unser Blick beständig mit Widersprüchen konfrontiert ist – Widersprüche, die der Architektur derart zur Anregung dienen (und damit deren eigentliches Wesen erkennbar machen), dass sie zur Hervorbringung neuer Bedeutungen auf heute relevanten Gebieten gelangt.

Jean-Pierre Pranlas-Descours

Architekturmodelle, wie die im Mittelpunkt der Ausstellung stehenden, stellen – insofern sie eine Vorstellung von einem Projekt vor seiner tatsächlichen Realisierung vermitteln – für das Atelier Pranlas-Descours ein grundlegendes Instrument im Entwurfsprozess dar: Die gezeigten Modelle von Wohnbauten und öffentlichen Gebäude machen die von den Büro verantworteten Projekte in ihrer Gesamtanlage – ihrer Situation – und in ihrer Tektonik konkret fassbar.

Die Zusammenführung der Begriffe „Architektur“ und „Situationen“ im Titel zielt weniger auf einen identitätsbezogenen Kontextualismus ab als auf die Überlegung, dass es sich bei Architektur vor allem um das Umsetzen von Reflexionen und Darstellungsformen handelt, deren Gesamtzusammenhang auf kulturelle, politische und soziale „Milieus“ ausgerichtet ist. Diese müssen in jedem einzelnen Fall unter der Berücksichtigung von umfassenden historischen, kunstbezogenen und politischen Aspekten aufs Neue durchdacht und neu formuliert werden.

Folgende fünfzehn Projekte werden in der Ausstellung präsentiert: Mediathek, Saint-Jacques-de-la-Lande, 2000 - realisiert; Technikum, Nantes, 2009 – gebaut; Eingangspavillon für einen Friedhof, Saint-Jacques-de-la-Lande, 2008 – realisiert; Parkhaus, Lille – in Bau; Anlage mit 70 Wohneinheiten, Nantes, 2011 - in Bau; Anlage mit 17 Wohneinheiten, Pantin, 2011 – in Bau; Anlage mit 80 Wohneinheiten, Clamart, 2010 – in Bau; Gebäude der Handwerkskammer, Gemeinschaftprojekt mit Claus en Kaan, Lille, 2010 – in Bau; Anlage mit 64 Wohneinheiten, Montreuil-sous-Bois, 2008 - realisiert; Bürogebäude, Lille, 2009 – in Bau; Anlage mit 25 Wohneinheiten, Montreuil-sous-Bois, 2009 – realisiert; Anlage mit 20 Wohneinheiten, Paris, 2006 – realisiert; Roland-Garros in Versailles, 2011 - Projekt; Erweiterung des Zentrums von Reykjavík, Internationaler Wettbewerb, 1. Platz, Reykjavík, 2008 – Projekt; Neues Stadtzentrum von Saint-Jacques-de-la-Lande, Saint-Jacques-de-la-Lande, 1992–2012.

Jean-Pierre Pranlas-Descours schloss 1982 sein Architekturstudium an der École d’Architecture, Versailles, ab; 1984 erwarb er sein Diplom in Geschichte an der École des Hautes Études en Sciences Sociales. 1984 erhielt er den Preis ‚Albums de la Jeune Architecture’. Dem anschließenden Gewinn des Wettbewerbs der Académie de France à Rome folgte ein einjähriger Aufenthalt in der Villa Medici (1986/87). 1988 gründete er ein Büro für Architektur und Stadtplanung.
1989 war er Preisträger des internationalen Wettbewerbs für die Verlängerung der Avinguda Diagonal in Barcelona.
Seit 2006 unterrichtet Jean-Pierre Pranlas-Descours als Professor an der Ecole d'Architecture de Paris-Malaquais.
2010 wurde er für seine Planungen für den Bezirk Rives de la Haute Deûle in Lille mit dem von der Zeitschrift Le Moniteur vergebenen Preis für Städtebau ausgezeichnet, 2011 erhielt er den Robert-Auzelle-Preis für das Stadtentwicklungsprojekt Bottière-Chenaie in Nantes.

Erste Station der Ausstellung „Architecture, Situations“ war 2011 die Pariser Galerie d´architecture, begleitend erschien im Verlag Ante Prima ein von Kenneth Frampton verfasster Katalog unter dem Titel PRANLAS-DESCOURS, Architecture-Situations.

Die Ausstellung wird unterstützt durch: Ervefel sowie Zumtobel, Busch-Jaeger, carpet concept und Axor hansgrohe.